Geistige Nahrung
Neubeginn – Willensstärke
Gedanken zur Jahreswende
01.01.2015
Oft bleibt vieles an der Oberfläche und geht in der Menge des Alkohols und der Leuchtraketen unter. Haben wir heute schon festgestellt, dass es gar nicht selbstverständlich ist, dass wir auf Erden existieren? Steht da nicht ein anderer dahinter, der will, dass es uns gibt?Das Wort „Ich will“: In den Texten der heiligen Gertrud von Helfta finden wir folgenden Dialog zwischen der großen Mystikerin und dem Heiland: Der Herr sagte: „Wenn du mir die Freiheit in dir gewähren willst, so gib mir den Schlüssel, womit ich alles nehmen und zurücklegen kann, was mir gefällt.“ Sie entgegnete: „Aber was ist denn der Schlüssel?“ Der Herr erwiderte: „Dein eigener Wille.“
Wir müssen das Leben nicht erfinden: Vielmehr finden wir es heute an diesem neuen Tag des Jahres vor. Wir dürfen erkennen, dass Gottes Wille uns führt und leitet. Er lässt uns an seinem Werk teilhaben und hat uns die Talente geschenkt, um an seinem Reich mitzuarbeiten. Die Freiheit ist ein nicht unbedeutender Aspekt des Wesens Gottes und wir haben teil daran. In unserem eigenen Willen kommt das zum Ausdruck.
Was sagt Kräuterpfarrer Weidinger dazu? „Wille zum Leben stärkt unsere Gesundheit und vermehrt ganz erheblich die Widerstandskraft unseres Gesamtorganismus, damit er sich selber helfen und heilen kann.“ Und weiter finden wir im Buch „Kräuter für die Seele“: „Der Wille ist das Zentrum, der Sitz der beeinflussbaren Regungen des Menschen. Vorausgesetzt, dass unser Wille mit Gottes Willen übereinstimmt.“
Von der Quelle bis zur Mündung: So erstreckt sich jeder Fluss auf Erden. Und er wird zum Bild des Lebens, egal ob er Jordan, Ganges oder Thaya heißt. Wir stehen nicht am Ufer, wir werden vom Wasser des Lebens getragen. Wie aber unsere Fahrt dahingeht, das gestaltet zu einem großen Teil unser Wille. Nehmen wir ihn also als Ruder und Steuer in die Hand, jetzt zu Neujahr.