Geistige Nahrung
Distanz – Neubeginn
Wallfahren macht Sinn
22.07.2013
Eines steht fest: Europa ist in Bewegung. Schon lange. Das Stichwort hierfür ist Santiago de Compostela. Am 25. Juli feiern wir den Apostel Jakobus, zu dessen Heiligtum sich seit alters her Menschen aus ganz Europa aufgemacht haben. Immer mehr folgen heute wieder dem Beispiel der Menschen des Mittelalters.Egal, wo man startet: Die Pilgerwege nach Santiago spannen sich wie ein Netz über ganz Europa. Es ist schön, zu beobachten, dass viele Wallfahrer, die zu Fuß keine Strapazen und Kilometer scheuen, ähnliche Erfahrungen machen.
Distanz schafft Beziehung: Wer sich von seinem gewohnten Lebensfeld samt seinen tagtäglichen Gewohnheiten aufmacht, kann aus einem neuen Blickwinkel auf alles schauen, was ihm oder ihr wichtig ist. Seine eigenen Grenzen erfahren, akzeptieren und überwinden: all das beschäftigt die Pilger, die Wind und Wetter trotzen, um an ihr Ziel zu gelangen.
Wer wallfahrtet, wird offen: Der heilige Jakobus hatte sich vielleicht auch nicht träumen lassen, dass er einst der Gesandte des Messias sein würde. Doch er hat die Schritte aus seiner Existenz als Fischer hinaus gewagt und ist dem Ruf des Herrn gefolgt. Allein die Tatsache, dass er Jesus begegnen durfte, hat ihn für den Rest seines Lebens bei sich ankommen und gleichsam nach Hause kommen lassen. Wallfahren tut gut!