Geistige Nahrung

Lehrmeister – Esel

Vom Lasttier der Bibel lernen

24.03.2013
Schauen wir uns anlässlich des Palmsonntags dieses Huftier einmal genauer an. Im Evangelium zur Palmweihe bekommt die Eselin samt ihrem Fohlen eine herausragende Stellung auf dem Weg Jesu nach Jerusalem.

Die guten Eigenschaften der „Langohren": Sie sind leistungsfähig und belastbar. Wenn den Eseln schwere Lasten aufgebürdet werden, erweisen sie sich als äußerst zäh und geduldig. Trotzdem sie in den Ländern des Südens oft nicht sehr liebevoll behandelt werden, stehen sie dem Menschen mit ihren Fähigkeiten zur Verfügung. Vor allem aber sind die Esel kluge Tiere. Sie passen sich der Arbeit und ihrem Treiber an. Sie werden erst stur, wenn es um ihr eigenes Leben und das der anderen geht.

Wie geht Jesus mit den Leuten um? Er legt ihnen keine Lasten auf, sondern erträgt diese für sie, ihre Bosheit, Dummheit und Schwäche. Er nimmt die „Sünde der Welt“ auf sich. Er ist jedoch konsequent, wenn es um die Interessen Gottes geht. Und er achtet auf das ewige Leben der Ebenbilder Gottes. Christus möchte es um jeden Preis erhalten, auch um den seines eigenen Lebens.

Man kann mich ruhig als Esel bezeichnen: Wir Christen sind vielleicht sogar die Esel in der Welt von heute. Ich verbinde damit die Einsichten, die aus der Bibel hervorgehen. Wir dürfen Christus in die Welt tragen. Und dazu braucht es eben einmal die Eigenschaften, die Christus selbst uns vorgelebt hat: die Demut gegenüber Gott und den Menschen, die Geduld bei Widerständen und das Durchhaltevermögen, wenn Lasten auferlegt werden.

Wer Gott und den Menschen dient: Kann letztendlich nicht dumm sein. Der selige Papst Johannes XXIII. meinte einmal in seiner liebenswürdigen Art: „Wo die Pferde versagen, da schaffen es die Esel.“
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