Geistige Nahrung

Aschenkreuz – Fastenzeit

Wir beginnen die vorösterliche Bußzeit

09.03.2011
Nicht nur die Israeliten verwendeten dieses äußere Zeichen als Hinweis auf den Tod und die Schuld, wir finden diesen Gestus auch bei den Ägyptern, Arabern und Griechen in den antiken Zeiten.

Oft werden die Palmkätzchen des Vorjahres verbrannt, um damit die Asche für die Liturgie des heutigen Tages zu gewinnen. Gerade das darf uns zu denken geben. – So wie die Menschen in Jerusalem dem Herrn huldigten und ihm das Hosanna zuriefen, um ihn dann zu verraten und zu kreuzigen, so erweisen sich meist auch unsere Bekenntnisse zu Christus als kurzlebig und oberflächlich.
Ein Brand wirkt zerstörend: Was ist bei uns oft alles aus- und niedergebrannt? Das Leben, das Herz, der Lebenswille, die Beziehung, die Motivation zu Arbeit und Engagement?

Die Fastenzeit bietet uns eine neue Chance: Wie nach einem Brand das verwüstete Anwesen wieder neu aufgebaut wird, kann auch mein Leben einen neuen Sinn und Inhalt bekommen. – Durch die Enthaltsamkeit werden wir darauf aufmerksam, wie wenig wir zum Leben nötig haben.

Durch ein Fasten im Sinne der Kirche soll nicht nur der Bauch schlanker werden, sondern vor allem unsere Gier nach Macht und Besitz, unser Egoismus, unsere Oberflächlichkeit abnehmen, ja unsere oft verweichlichte Natur und unser abgestumpfter Geist wieder aufgerichtet werden.

Im Buch Joël heißt es: „Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider.“ Das kann übersetzt heißen: Fasten innen und nicht außen. Oder auch: Faste selbst und ordne es nicht anderen an.

Im Matthäusevangelium wird uns allen, die das beherzigen, eine Aussicht gegeben: „Dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ (Mt. 6,18)
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