Geistige Nahrung
Gesang
Meine gefiederten Freunde, die Vögel
29.04.2010
Im Frühjahr gehe ich auch heute gerne in aller Frühe in die Natur, um allein oder mit Freunden den vielen Stimmen zu lauschen, die Sonne und Tag begrüßen. Verschiedene Orchester haben dann mit ihren eigenen Stimmen bei den Häusern, am Klosterteich oder im nahen Wald ihren Platz. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich da auf einer morgendlichen Wanderung die Klangbilder verändern. Oft sind es die kleinen Vögel, die sich mit ihrem eigenen Gesang weithin zu erkennen geben.Mit meinen gefiederten Freunden habe ich eines gemeinsam: ich singe gern! In meinem Kloster in Geras darf ich Tag für Tag als Kantor meine Stimme erheben, um zusammen mit den Brüdern Gott zu loben. Beim Singen werde ich als Ganzer gefordert. Ich muss festen Boden unter den Füßen haben, mein Zwerchfell darf mich nicht verlassen und das Wichtigste ist: ich muss hören können. Ich muss wahrnehmen, was an mich herankommt und was ich von mir gebe.
Singen heute immer weniger Menschen eigentlich so wenig, weil sie das Singen verlernt haben oder nie geübt haben, wirklich hinzuhören?
Meine Freunde, die Vögel, lernen voneinander ihre Melodien. Wenn wir auf sie aufmerksam werden, können sie sicher auch uns etwas beibringen.