Hing'schaut und g'sund g'lebt

Ernte in Violett

Der Lavendel steht wieder zu Diensten

29.06.2017
Gewiss haben die Blätter und Blüten sehr vieler Heilgewächse schon ihre Saison hinter sich gebracht, denkt man bloß an die Frühlingskräuter. Jetzt, da der Lauf der Sonne wieder abzunehmen beginnt und die Tage kaum noch spürbar kürzer werden, ist es Zeit, um den Sommer samt seinen herrlichen Gaben nicht ungenutzt zu lassen. Dies betrifft vor allem den Echten Lavendel (Lavandula angustifolia). In voller Blüte stehend, kann dieser sehr leicht abgeschnitten und im Schatten sorgfältig getrocknet werden. Übrigens verrichtet man mit dem Abernten gleichzeitig die ohnehin jährlich nötige Hege, um mit einem Vergleich aus dem Weidwerk zu sprechen, die man dem Lavendel im eigenen Garten angedeihen lassen sollte. Alle fünf Jahre sollte man zusätzlich die Stöcke im Frühjahr stark einkürzen, um die Verholzung des duftenden Gartengesellen hintanzuhalten.

In der Volksheilkunde verwendet man vor allem die Blüten direkt oder einen damit zubereiteten Ölauszug. Letzterer kann mehrfach herangezogen werden und ist bestens zubereitet im Kräuterpfarrer-Zentrum zu beziehen. So wäre es z. B. klug, vor einem Spaziergang durch Wald, Wiesen und Felder die Achseln, Pulsstellen, die Hand- und Kniebeugen damit einzureiben. Somit erhält man einen gewissen Schutz, um Plagegeister wie Fliegen, Gelsen und sogar Zecken von einem fernzuhalten. Eine andere Methode betrifft das Schlafengehen am Abend. Denn es ist oft nicht nur die Hitze in der Wohnung, die uns nur schwer die Augenlider schließen lässt. So manche Angespanntheit sorgt ebenso für ein erschwertes Einschlafen.

Ölauszug herstellen und einsetzen
In 1 Liter kaltgepresstes Olivenöl werden 250 g getrocknete Lavendelblüten gegeben. Das Ganze stellt man 14 Tage lang ins Fenster und seiht es ab, um es zuletzt in dunkle Fläschchen zu füllen. Der Lavendel-Ölauszug kann vor dem Zubettgehen auf den Fußsohlen verrieben und einmassiert werden. Das begünstigt eine bessere Ableitung des Drucks und der Spannungen, die sich tagsüber in unserem Körper und in der Seele angesammelt haben.
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